„Hier muss er wohnen, der Uhrengott“ – Folge III

GCT
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Wir wissen jetzt also, dass die Grande Cosmopolite Tourbillon von Glashütte-Original eine Menge Komplikationen vereint. Aber schauen wir uns das eine oder andere doch mal etwas genauer an.

Da hätten wir die 24-Stunden-Anzeige, die die Heimatzeit so anzeigt, dass sie optisch an die Tag-Nacht-Wochentags-Anzeige angepasst ist. Die obere Hälfte zeigt die Tageszeit – Sonnenauf- bis -untergang bzw. von 6 bis 18 Uhr – während die untere Hälfte die Nachtzeit zeigt – blauer Sternenhimmel bzw. 18 bis 6 Uhr morgens ebenfalls in Blau gehalten. Die Heimatzeit wird mit der rechten unteren Krone eingestellt. Das Werk ist dabei mit der Anzeige für die Zweite Zeitzone verbunden. Beim Drehen der Krone bewegt sich somit die Heimatzeit und die Zweite Zeitzone gleichseitig und diese auch noch im Viertelstundentakt. Wenn man das mal gesehen hat – eine grandiose Idee, denn so muss man einfach nur eine Zeit einstellen und die andere springt auf die Minute genau mit. Und noch mehr: Sollte der Träger dabei von Sonntag auf Montag oder umgekehrt und zugleich auch noch zufällig vom 31.12. auf den 01.12. oder umgekehrt durch die Zeit reisen, springen sowohl die Wochentags- als auch die Monats- und Quartalsanzeige in ihre neue Position. Es können sich quasi fünf Anzeigen gleichzeitig bewegen. Beeindruckend, oder? Den sogenannten Ewigen Kalender, der nun also vor- und rückwärts funktioniert und das Reisen zurück und vor in die Zeit spielend leicht gestaltet, haben sich GO zu Recht patentieren lassen.

Was bei dieser Funktion noch wesentlich beeindruckender als das Zusammenspiel der Elemente ist, ist das Bauelement für die Interkalation – das Schaltjahr:

Kalendergetriebe
Kalendergetriebe

Hier wurden von GOeine Mechanik eingebaut, die ein vier-schichtiges Tagesschaltrad als Grundlage hat. Es ist an das 31-Tage-Rad gekranzt, auf dem die Programmscheibe aufliegt, die die Ritzel bewegt, die wiederum mit dem Tagesschaltrad verbunden sind. Dabei ist es so konzipiert, dass es alle vier Jahre auf den 29.2. und alle anderen drei Jahre vom 28.2. auf den 1.3. springt. Der Kosmopolit kann im Handumdrehen die Uhr am Schaltjahr vor-zurück, vor-zurück und immer so weiter einstellen – sie wird stets in die richtige Position rücken und das genaue Datum anzeigen. Klingt kompliziert, war es bestimmt auch in der Entwicklung und wurde dann in seiner Einzigartigkeit direkt zum Patentamt geschickt – Hut ab vor den Machern der Mechanik!

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