Die Welten der Haute Horlogerie und der Automobile stehen sich bekanntlich recht nahe. Uhrenmarken kooperieren mit Autoherstellern (Breitling und Bentley), erinnern mit Modellen an herausragende automobile Events (Chopard und die Mille Miglia), sponsern Rennen (Tag Heuer in der Formel 1) usw. usf.
Beide haben schon auf den ersten Blick einige Gemeinsamkeiten. So sprechen sowohl mechanische Uhren als auch Autos eine individuelle Faszination für Technik und Komplexität an. Verbunden damit ist ein bestimmter Lebensstil, der eine Passion für technische Ästhetik zum Ausdruck bringt. Darüber hinaus sind natürlich sowohl Luxusuhren als auch –autos Prestigeobjekte, die über den finanziellen bzw. sozialen Status des Inhabers informieren. Die Uhr hat den Vorteil, dass man sie auch dorthin mitführen kann, wo der fahrbare Untersatz schon aus rein physikalischen Gründen auf der Strecke bleibt.
Beispiel Parmigiani
Sieht man sich die einschlägigen Uhrenmodelle genauer an, bleibt es aber meist bei recht dezenten, konventionellen Verweisen auf die automobile Welt. Ein Schriftzug auf dem Zifferblatt, ein Kautschuk-Armband mit Reifenprofil, die Tachymeterskala auf dem Rehaut etc. pp.
Eines der Modell, die hier herausstechen ist die Bugatti Vitesse von Parmigiani, vorgestellt Anfang des Jahres. Die Uhr ist eine Hommage an den Supersportwagen Veyron Grand Sport Vitesse von Bugatti, der mit seinen 1.200 PS problemlos die 400 km/h-Grenze überwindet. Ein solches Automobil benötigt natürlich eine angemessene uhrmacherische Entsprechung, an der sich Parmigiani versucht hat. Und tatsächlich ist schon das kompromisslose Titan-Gehäuse des Modells windschnittiger als so mancher Sportwagen. In seinem Inneren arbeitet ein aus 333 Komponenten bestehendes Werk, das eine herausragende Gangreserve von 10 Tagen erreicht. Extrem ist auch die Limitierung. Von den beiden Ausführungen der Bugatti Vitesse werden jeweils nur 2 Stück gebaut.
Wie gut das Modell zum Supersportler passt, zeigt auch der Preis. Während der große Bugatti über 2 Millionen Euro teuer ist, kostet eine der vier Uhren von Parmigiani lediglich 277.000 Euro und bietet sich damit als perfekte stilistische Ergänzung zum Boliden an. Als Sahnehäubchen.
