007 | Die Uhren der Agenten

Wäre es nach dem Autor Ian Flemming gegangen, hätte der trinkfeste Charmebolzen James Bond immer eine Rolex am Arm. Denn Flemming beschreibt das Äußere seines Geheimagenten in einem Brief wie folgt: „183 cm groß, 76 kg schwer, schmale Hüften, Mitte 30, trägt mit zwei Knöpfen zu schließenden, einreihigen Anzug aus dunkelblauem Kammgarn, schwarzen Ledergürtel und eine Rolex-Oyster-Perpetual-Armbanduhr.“

Tatsächlich durften sich in den Bond-Verfilmungen der 1960er Jahre Sean Connery und der etwas glücklose, weil nur ein Mal auftretende George Lazenby ausschließlich Submariner als „Daily Rocker“ ums Handgelenk schnallen. Das Product-Placement war damals schließlich schon erfunden und erlebte nebenbei in Form eines roten Alfa Romeo im Kultfilm The Graduate (1967) gar seine erste Blüte. Entsprechend wurde auch James Bonds Rolex aufreizend in Szene gesetzt.

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Während der 1970er Jahre sickerten unaufhaltsam Quarzuhren ins einst rein mechanische Uhren-Paradies ein. In Leben und sterben lassen (1973) wird der Submariner ein Pulsar P2 Quartzer zur Seite gestellt. 1977 trägt Bond in Der Spion, der mich liebte seine erste Seiko, die sogar in der Lage ist, schnipselgroße Nachrichten auszudrucken – ein kantiges Stück, wie es so ähnlich heute in Form von Retro-Modellen (Stichwort Mut zur Hässlichkeit) am Handgelenk junger Frauen ein bizarres Revival erlebt. Die Japaner begleiteten den Geheimagenten jedenfalls bis Ende der 1980er Jahre.

In den 1990ern begann mit Schönling Pierce Brosnan die Omega-Ära. Dass sein betont quadratischer Nachfolger Daniel Craig als offizielles Omega-Maskottchen auch eine solche trägt, versteht sich von selbst. Meist war es die Seamaster. Im letzten Film – Skyfall – kam erstmals eine Aqua Terra ans Handgelenk des Agenten.

Wenn das der alte Flemming wüsste.

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